Und willst du nicht mein Bruder sein…..
Der Mensch ist von Natur aus frei, doch damit war es schnell vorbei als unsre heilge Kirche an die Macht kam, und wehe, wer sich seither nicht in acht nahm. Was gut war, schrieb man ins Gebot, die dummen Heiden schlug man tot. Die machten zuviel Ärger nur mit ihrer eigenen Kultur.
Die Kirche, die hat Tradition seit vielen hundert Jahren schon, lebt sie von Heuchlern und von Denunzianten. So kam's, dass bald die Scheiterhaufen brannten. Voll Christenliebe suchte man, nach Hexen, die man rösten kann. Der Kreuzzug ging bis Afrika und blutrot war das Meer sogar.
Jesus führt, Jesus führt, dorthin wo man selig wird. Jesus führt, Jesus führt, dem, dem es gebührt.
Herrscht Hungersnot in einem Land, dann hebt in Rom ein Mann die Hand und murmelt einen alten frommen Segen - Den seinen hat's der Herr im Schlaf gegeben. Denn lohnend häuft sich die Moral zu einem Aktienkapital. Und mit so einem Heiligenschein ist es nicht peinlich, reich zu sein.
Alljährlich schimpft der alte Herr auf Pille und Geschlechtsverkehr soweit es nicht zum Kinderkriegen nötig. Nun ja, der alte Herr ist eben ledig. Er sagt, dass es ne Sünde sei, zu bumsen ohne Angst dabei. Die Kirche duldet keinen Sex und wenn schon, dann mit Schuldkomplex.
Die teuren Kirchen stehen leer, die Jugend leider kommt nicht mehr, die Pfarrer sorgen sich um ihre Rente, und wie man auch die Jungen kriegen könnte. Drum geben sie sich progressiv und statt aus dem Korintherbrief da predigen sie —sonderbar— das Jesus auch ein Hippie war.
Voll Narben ist der Erdenball und Brände schwellen überall Man müsste schleunigst etwas unternehmen. Sonst werden wir erdrückt von den Problemen. Doch statt dass die Vernunft regiert, wird fleißig weiter missioniert. Man geht mit Buddha, Marx und Gott zum Abgrund hin im Gänsetrott.
Es ist nun leider wie es ist der Mensch glaubt lieber jeden Mist, bevor er den Verstand bemüht, denn selber denken, das macht müd.
Jesus führt, Jesus führt, alle auf den rechten Weg. Jesus führt, Jesus führt, führt Jesus aus dem Dreck.
Text: Robert Long (1943 - 2006)
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