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Kalles und andere Spezialitäten

Private Homepage von Bernd Schwerdt, Hamburg                  

 Das ist für mich immer noch etwas Spezielles in Schweden, und zwar, auf dunklem Knäckebrot extra-gesalzene Margarine (Bregott extra-saltat) mit dem smörkniv, also dem meist hölzernen Buttermesser verstreichen und darauf Kalle’s Kaviarkrem.

Am besten natürlich auf den wagenradgroßen, knusprigen und runden Knäckebrot-Scheiben.
Und dann lassen wir’s krachen...........

Und ab und zu muß es sein. Vielleicht ein wenig Nostalgie dabei, weil das auf früheren Reisen nach Schweden immer ein ganz wichtiger Zwischenstopp war. Hinter Göteborg auf der E20 gibt es etwas versteckt einen “korv-kiosk” und da haben wir uns nach der langen Fahrt immer “korv med mos” gegönnt. Also eine Wurst mit Kartoffelmus und dazu natürlich Boston Gurka, eine Art Chutney aus ganz feingehackter Gurke pikant gewürzt, oder mit “gurk-majonäs”, oder gebratenen Zwiebeln, oder als Luxusvariante mit Krabbensalat.
Natürlich total ungesund, zu viel Kalorien, d.h. zu viel Fett, zu viel gesättigte Fettsäuren, zu viele “schnelle” Kohlehydrate (lösen gern ‘ne Heißhungerattacke aus), zu wenig Ballaststoffe; aber das nur am Rande.
“Korv med mos” ist typisch schwedisches Fast Food. Gibt es oft auch mittags als “Dagens Rätt” am “korv-kiosk”, also am Imbiss.

Etwas ganz Anderes ist der Surströmming, der Fisch der die Nation auf Grund seines Gestanks (“Stink-Strömming”) spaltet. Er gehört nicht gerade zu den schwedischen Spezialitäten, die ich gern mag.
Im Norden Schwedens ist er sehr beliebt. Die Ablehnung wächst proportional je weiter südlich man kommt.
 
Der “surströmming” ist ein kleiner Ostseehering, der ohne Kopf aber mit allen Innereien in Holzfässern eingesalzen und vergoren wird. Anschliessend werden die Heringe in Dosen abgefüllt, in denen noch eine Nachgärung stattfindet. Nach circa einem halben Jahr haben sich dann die Dosen auf Grund des entstandenen Gasdruckes kugelförmig ausgebeult und sprichwörtlich zu kleinen Bomben entwickelt. Traditionell werden diese kleinen Bömbchen ab dem dritten Donnerstag im August verkauft. Eine solche Dose öffnet man tunlichst unter Wasser. Der Gestank der austretenden Faulgase ist schier unglaublich. Dieser Fisch spaltet die schwedische Nation. Im Norden sehr beliebt mit Knäckebrot und Milch dazu und im Süden als übelriechend und ungeniessbar bezeichnet.

Die surströmmings-premiär ist sehr oft ein Anlass für Feste, wie z.B. auch im lokalen Hembygdsgården von Visnum.
Noch ein Wort zum smörkniv, dem meist hölzernen Buttermesser.
In den Butter- oder Margarinetopf mit dem eigenen Messer zu langen gilt in Schweden als Todsünde. In der Regel steckt in der Butter dieses hölzerne Buttermesser, mit dem sich jeder reihum bedient.

Und dann noch etwas ganz Leckeres und auch ein wenig luxuriös, nämlich der löjrom, also der schwedische Kaviar, der verdient, so exklusiv ist der, dann auch schon eine separate Seite.
 

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